Jiatz weil da Schimmi dod is, jiatz steckas eahm a Hai auf“ (Jetzt weil der Schimmel tot ist, jetzt stecken sie ihm Heu auf), hätte man früher gesagt. Der Vorstoß der Professoren von der TU München ist sicherlich erfreulich, kommt aber um Jahrzehnte zu spät.
Regionale Unterschiede verleihen dem Deutschen große Ausdruckskraft. Umso verwunderlicher ist es, dass süddeutsche Varietäten immer stärker zurückweichen Die deutsche Sprache klingt in jeder Region ein bisserl anders. Diese Variabilität verleiht dem Deutschen eine große Ausdruckskraft. Umso verwunderlicher ist es, dass die süddeutschen Varietäten immer stärker zurückweichen. Flächendeckend hat der norddeutsche Sprachduktus die Oberhand gewonnen, er wird heute als das einzig richtige Hochdeutsch betrachtet. Selbst der Bayerische Wald ist vom „Nordsprech-Virus“ infiziert.
Es war ja schier zum Erbarmen, als die CSU-Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär im Bayerischen Fernsehen erzählte, sie bekomme nach jeder Talkshow „ganz schlimme Zuschriften, weil mein Fränkisch so furchtbar wär". Die rhetorisch begabte Politikerin steckt solche Anwürfe freilich locker weg. „Ich werd immer fränkisch sprechen", belferte sie in Richtung der selbsternannten Sprachkommissare, die derlei Sprachfärbungen für das größte Übel dieser Welt halten.
Dialektuntersuchung im Bayerisch-Salzburgischen Grenzgebiet
Die EuRegio – Salzburg-Traunstein-Berchtes-gadener Land hat die unterschiedliche Entwicklung der Dialekte in den letzten Jahrzehnten dies- und jenseits der Staatsgrenze untersuchen lassen. Das Ergebnis ist gut verständlich in dem Buch „Drent und herent“ dargestellt und mit Hilfe von Karten veranschaulicht. Das besondere an dem Buch ist eine CD-Rom mit einem sprechenden Dialektatlas. Sie präsentiert anhand von 50 Beispielen aus 21 Ortschaften die akustisch-sprachliche Situation in unserer Dialektlandschaft und alle auf den Karten dargestellten Ergebnisse sind darauf zu hören.
Du kramst aus deinem Bavarica-Regal ein unscheinbares schmales Bändchen hervor. Schlechtes Papier, vergilbte Blätter. Du stutzt: Das Bücherl weist einige Gebrauchspuren auf. Was drauf hindeutet, dass es, vor vielen Jahren mal aus einem Büchertrog mit Recycling-Lesestoff gezogen, einst seine Nutzer gefunden haben muss.