Name, Vorname
von bis
   
Aus dem Leben des Künstlers Aus dem Werk Literaturhinweise
Amery, Carl
1922-2005
 
Sein eigentlicher Name war Christian Anton Mayer. Der geborene Münchner verbrachte seine Gymnasialzeit in Passau. Seine ersten Romane verarbeiten das Spannungsfeld zwischen seiner Geburtsstadt und seiner Passauer Zeit. Nach einer längeren Pause, in der er sich aus linkskatholischer Position mit Gegenwartsproblemen auseinandersetzt, kehrte er mit phantastischen, visionären und apokalyptischen Konstruktionen zum Romanschreiben zurück. Das Königsprojekt (1974);
Die Zeitmaschine (1988);
Der Untergang der Stadt Passau (1975);
An den Feuern der Leyermark (1979);
Leb wohl geliebtes Volk der Bayern (1980)
 
Britting, Georg
1891-1964
 
Georg Britting, geboren als Sohn eines Bautechnikers in Regensburg, Schule und Studium in R. ;Mitherausgeber der Zeitschrift „Die Sichel“ ; 1920 freier Schriftsteller in München, 1935 Dichterpreis der Landeshauptstadt M. 1951 Albertus-Magnus-Medaille von R.; 1953 Immermannspreis der Stadt Düsseldorf; 1961 Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen.
Eine Poesie, die mit der Natur im Bunde ist
Michael und das Fräulein (Erzählungen), 1927
Gedichte, 1930
Die kleine Welt am Strom, 1933
Das große Georg Britting Buch
Nymphenburger Verlagshandlung, 1977
ISBN 3-485.00329-8
L. D. Bode, G. B. Geschichte seines Werkes, 1962
M. M. Rheude, Kunst über alles, o. J.;
E. Dünninger, G. B., in: S. Färber (Hrsg.), Bedeutende Oberpfälzer, 1981
Carossa, Hans
1878 - 1956
 
H. C. war von Beruf Arzt. 1910 erschien sein erster Gedichtband. 1913, Italienreise. 1916 – 1918 Militärarzt an der Ost- und Westfront. Danach Arzt in mehreren bayerischen Städten, zuletzt in Rittsteig bei Passau. Viele seiner Werke haben autobiographischen Charakter.
1931 Auszeichnung mit dem Gottfried-Keller-Preis, 1938 mit dem Goethe-Preis der Stadt Frankfurt
Eine Kindheit, 1922
Rumänisches Tagebuch, 1924
Verwandlungen eine Jugend, 1928
Das Jahr der schönen Täuschungen, 1941
Gesammelte Gedichte, 1947
Ungleiche Welten, 1951
Gesammelte Werke, Insel Verlag Frankfurt
H. Silomon, H. C. Eine Bibliographie, 1948
W. Kopplin, Der verkannte Dr. Bürger
Christ, Lena
1881-1920
 
Geb. in Glonn b. München, frühe Jugend auf dem Land; dann bei den Eltern in München aufgewachsen. Die erste Ehe, aus der sechs Kinder stammen, scheiterte. Ihr zweiter Mann entdeckte ihre schriftstellerische Begabung. Von ihrer eigenen Position der gesellschaftlichen Außenseiterin, schildert sie die bürgerlich-bäuerliche Welt Bayerns. Der psychisch labilen Dichterin wurde 1920 eine Bilderfälschung nachgewiesen, weswegen sie sich das Leben nahm Erinnerung einer Überflüssigen 1912
Die Rumplhanni, 1916
Madam Bäurin, 1920
L. Kosch, Lit.-Lex. 2; G. Goepfert, Das Schicksal der L. Chr.
Dieß, Wilhelm
1884-1957
 
Schulzeit in Pocking und Passau, 1895 Studienseminar in Landshut. Jurastudium an der Universität Jena, 1909 Promotion, 1911 Staatskonkurs, Richterlaufbahn. 1914 Einzug zum Militär. 1918 Entlassung als Oberleutnant. Eröffnung einer Anwaltspraxis. 1944 Rückzug aus dem öffentlichen Leben. 1945 Ministerialrat im Bayer. Justizministerium, danach im Kultusministerium. Generaldirektor der Bayer. Staatstheater. 1946 Lehrbeauftragter, 1950 Honorarprofessor für Urheber- und Erfinderrecht. 1936 Stegreifgeschichten
Aus seinen Erzählungen:
Wie der Pfarrer von Höhenstadt seinen Tod ankündigte;
Die Marbauernbuben;
Es brennt;
Leichenbegängnis;
Wie wir das erste mal Fußball spielten;
Die Halsbinde.
L. P. Maider, W. D. ein niederbayer. Erzähler. Zu seinem 10. Todestag, in: HG 19, 1967, Nr. 15; K. Pörnbacher Der Meister der Stegreifgeschichte. Vor 20 Jahren starb d. bayer. Erzähler W. D., in UB 26, 1977
Dingler, Max
1883- 1961
 
1902-1909 Studium der Chemie, Botanik, Zoologie und Physik in München, Berlin , Würzburg. 1909 Promotion, 1911-1912 Hilfsassistent. 1925 Habilitation in angewandter Zoologie, 1936 ao. Professor an der Universität Gießen. Direktor der wissenschaftlichen Staatssammlung München. 1932 Erscheinen seines ersten Gedichtbandes. 1937 Honorarprofessor an der Universität München, 1. Vorsitzender der „Münchner Entomologischen Gesellschaft“. Verdienste um den Erhalt der bayerischen Mundart durch seine Lyrik, Erzählungen, Volksstücke Rund 200 Veröffentl., am bekanntesten
Das bairisch Herz (1940);
Die Türkenfahrer;
Auferstehung (Osterspiel) (1950);
Werden u. Reifen (Autobiogr. 1961).
L. F. Brem, „Wir müssen unsere Kräfte vervielfältigen“, Der getreue Ekkehard des Baierischen, M. D., 80 Jahre, in Z 18, 1963;
J. Berlinger, Ein deutscher Bayer, aus dem Leben und Werk des Dichters M. D., in : gehört – gelesen 11, 1978
Ende, Michael
1929-1995
 
Geboren in Hamburg, Kindheit in München, 1943, nach Garmisch evakuiert, 1945 Rückkehr nach München, Mitwirkung bei der „Freiheitsaktion Bayern“,1948-1950 Ausbildung zum Schauspieler an der Otto-Falckenberg-Schule in München.1952/53 Verfasser von Texten für politische-literarische Kabaretts; Regie am Volkstheater München, 1954 Filmkritiker beim BR. 1958, „Jim Knopf“, mit 500 Seiten wird von 10 Verlagen abgelehnt, erscheint schließlich bei Thienemann, Stuttgart. „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ (1960) erhält den Kinderbuchpreis, damit Beginn als Erfolgsautor: Riesige Verkaufszahlen und Übersetzung in 30 Sprachen. 1964 Eheschließung mit der Schauspielerin Ingeborg Hoffmann.1970/71 Übersiedlung nach Genanzo bei Rom. 1973 „Momo“, Auszeichnung mit dem Deutschen Jugendbuchpreis.“ Die unendliche Geschichte“ (1979) erhält den „Großen Preis Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendbuchliteratur Volkach“ (1980) und sieben weitere Preise. Nach dem Tod seiner Frau (1985) ist Michael Ende nach München zurückgekehrt. Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, 1960;
Momo, 1973;
Das Schnurpsenbuch, 1979;
Die unendliche Geschichte;
Literatur für Kinder. In : Neue Sammlung 1981
Das Gauklermärchen,1982
Mein Lesebuch, 1983
Der Goggolori. Eine bairische Mär, 1984;
Bondy, B./Wulffen, B./Heigert, H.: Gespräch mit Michael Ende. In Süddeutsche Zeitung. München 14./15.3.1981
Kierchhoff Ursula: Michael Ende: „Momo“ und die „Unendliche Geschichte“ I und II. In: Jugendbuchmagazin 34 (1984), H. 1, 13-20, H. 2, 58-64;
Weitebrcht, Hans (Hrsg.): Michael Ende zum 50. Geburtstag, Stuttgart: Thienemann, 1979
Fleißer, Marieluise
1901 - 1974
 
Die Heimatstadt Ingolstadt spielt im Werk Fleißers eine zentrale Rolle. In Ingolstadt verbrachte Marieluise Fleißer über 60 ihrer 72 Lebensjahre, hier spielen ihre bekanntesten Stücke, ihr Roman und mehrere Erzählungen. Die Provinz mit ihren Menschen, die kleinbürgerliche Welt der Handwerker, Soldaten, Schüler und Dienstmädchen ist Thema und Nährboden für viele ihrer Stücke. Aus ihrer bairischen Verwurzelung kommt die Kraft ihrer Sprache. Fegefeuer in Ingolstadt (1926) Pioniere in Ingolstadt (1928) Mehlreisende Frieda Geier (1931) Überarbeitung (1972) unter dem Titel Eine Zierde für den Verein Der starke Stamm (1946) Avantgarde (1963)  
Ganghofer, Ludwig Albert
1855 - 1920
 
1873 in Regensburg Schulabschluß. Germanistikstudium 1879 Promotion in Leipzig. 1880 erstes Bühnenstück. 1881 Dramaturg am Wiener Ringtheater. Ab 1886 Feuilletonredakteur des Wiener Tagblatts. Erste Heimatromane; sie waren erfüllt von einem seichten, pantheistischen Naturkult, biologistischem Materialismus und Stadtangst. Vorbild waren die Bücher seines persönlichen Bekannten Anzengruber. Der Leidenschaftliche Jäger, Natur- und Waldverehrer kaufte 1897 in Gaistal am Wetterstein ein Waldhaus. Sei umfangreiches werk handelt vorwiegend in den oberbayerischen Alpen; er schrieb Gedichte und Kriegslieder, gehörte neben Anzengruber zu den Vätern des Berg- und Heimatromans und war Lieblingsautor Kaiser Wilhelms II. Der Herrgottschnitzer von Ammergau, 1880; Der Jäger von Fall, 1883; Der Edelweißkönig, 1886; Der Klosterjäger, 1892; Die Martinsklause, 1894; Schloß Hubertus, 1895; Das Schweigen im Walde, 1899; Der Ochsenkrieg, 1914; Autobiographie: Lebenslauf eines Optimisten, 3 Bde., 1909-11; Ausgabe: Ludwig Ganghofer, Gesammelte Schriften, 40 Bde. 1906-21 L. NDB 6: Lebensbilder Schwaben 11; H. Schwerte, Ganghofers Gesundung. Ein Versuch über sendungsbewußte Trivialliteratur, in: H. O. Burger (Hrsg.), Studien zur Trivialliteratur, 1968
Graf, Oskar Maria
1894-1967
 
Gelernter Bäcker, ab 1911 Gelegenheitsarbeiter in München, Teilnahme an der Novemberrevolution und bayerischen Räterepublik; Dramaturg der Münchner Arbeiterbühne; 1933 Emigration über Österreich, CSR, UdSSR in die USA (1938) Als Sozialist schreibt er die Romane Die Revolutionäre, Bolwieser, Wir sind Gefangene Als Bayer schildert er in seiner realistischen Sprache das bayerische Dorfmilieu und den bäuerlichen Menschen Bolwieser (1931) Die Erben des Untergangs (1959) Die Ehe des Herrn Bolwieser (1964) Anton Sittinger (1969) Das bayerische Dekameron (1928) Das Leben meiner Mutter (1940) Der große Bauernspiegel (1962) L.Wilpert; W. Dietz/H. Pfanner, O. M. G., Beschreibung eines Volksschriftstellers, 1974 R. Recknagel, ein Bayer in Amerika,, O. M. G. Leben und Werk, 1978, Bibliothek der Monacensia-Sammlung München
Guggenmos, Josef
1922-2003
 
Stammt aus Irsee im Allgäu. Früh erwachte seine Liebe zur Natur, zu den Tieren, Pflanzen und den „kleinen Dingen“. Gymnasium St Ottilien, 1939 Abitur in Dillingen. Militärzeit, nach 1945 Studium der Germanistik, Kunstgeschichte, Indologie und Archäologie in Marburg Erlangen und Bonn. Nach einem Aufenthalt in Finnland (1950/51) nach Deutschland zurückgekehrt arbeitete er für verschiedene Verlage in Stuttgart, Donauwörth, Wien und Verden an der Aller. 1956 hat er begonnen, Kinderliteratur zu schreiben. Die Jahre 1957/58 in Salzburg wurden bestimmend für seinen weg, der ihn endgültig zur Kinderliteratur führte. Seit 1959 lebt er in seinem Allgäuer Elternhaus als freier Schriftsteller. Gugummer geht über den See, 1957; Das Knie aus der Wand, 1975;Seid ihr alle da? 1970; Theater Theater, 1974; Poltergeister lassen grüßen, 1976; Das Geisterschloß 1974; Sonne Mond und Luftballon, 1984; Es las ein Bär ein Buch im bett, 1984;Suchen, suchen, Pflaumenkuchen, 1980; das große Guggenmos-Liederbuch, 1982 Gelberg, Hans Joachim: Josef Guggenmos, Dichter der kleinen Form. In: Publikation. Der literarische Markt 18. Jg., 1968, Nr. 15f. Lyrik für Kinder: Josef Guggemos und das Warten auf Innovation. In: Buchreport Nr. 34/13.8.1982, 40-44. Schödl, Michaela: der Kinderlyriker Josef Guggenmos. Zulassungsarbeit für die erste Staatsprüfung Lehramt Grundschule in Bayern. München 1983 (Masch.).
Hoferichter, Ernst
1895-1966
 
Studium der Medizin, Psychiatrie, Psychologie, Philosophie und Literaturgeschichte in München und Freiburg/Br. Seit 1918 am Theater, fünf Jahre Charakterdarsteller an den Münchner Kammerspielen und Gastspiele mit dem Bayerischen Nationaltheater. Im ,Germania-Brettl’ gemeinsames Auftreten mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt. Mitarbeiter am ,Simplicissimus’ und an der ;Jugend’. Mehrere Weltreisen, 1933 Rückkehr nach München. Nach 1945 Mitarbeiter im Feuilleton der ,Neuen Zeitung’. In seinen literarischen Werken zeigt er sich als liebevoller Chronist seiner Heimatstadt Das mondsüchtige Limonadenfräulein und andere Vorstadtgeschichten, 1924; Das bayrische Panoptikum, 1935; München Stadt der Lebensfreude, 1958; Vom Prinzregenten bis Karl Valentin, Altmünchner Erinnerungen, 1966 Verz. s. Deutsches Literatur-Lexikon Bd. 7, 1360, Kosch Lit.-Lex.; K. Ude, Das E. Hoferichter-Buch 1977 M. M. v. 6.2.1981
Hofmiller, Josef
1872 - 1933
 
Literaturkritiker, Essayist, daneben Theater und Musikkritiker der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“, J. H. fühlte sich einer national – bodenständige Literatur- und Kulturvorstellung verpflichtet, mit Goethe im Zentrum, die ihn gegen eine als ausgesucht und gekünstelt geltende Modekultur Stellung nehmen ließ. 1903 Mitbegründer und Herausgeber der „Süddeutschen Monatshefte“ Versuche, 1909; Zeitgenossen, 1910 Über den Umgang mit Büchern, 1927 Wanderbilder aus Bayern und Tirol 1928 Ausgewählte Werke, 1975, Rosenheimer Verlagshaus
Kobell, Franz von
1803 - 1882
 
Professor für Mineralogie an der Münchner Universität, führender Vertreter seines Faches; Erfinder u. a. eines Photoverfahrens, Mitglied von 22 naturwissenschaftlichen Akademien und Vereinen; 1847 Mitarbeiter der „Fliegenden Blätter“ Gelegenheitslyriker in mundartlicher Sprache und begeisterter Jäger im Kreise König Ludwigs I. beherrschte mehrere Mundarten, u. a. bairisch und Pfälzisch Triphylin, Gedichte in oberbayer. und pfälz. Mundart, 1839; Wildanger, Skizzen zur Jagd, 1859; Die Gschicht vom Brandner – Kasper, 1871; Günther Goepfert, Franz von Kobell, Ausgewählte Werke Süddeutscher Verlag, 1972 L.NDB 12; ADB 16;
Lutz, Joseph Maria
1893-1972
 
Nach dem Abitur Studium der Landwirtschaft in Weihenstephan, Diplomlandwirt. Bereits 1913 Veröffentlichung des 1. Gedichtbandes „Junge Welten“. Wegen schwerer Kriegsverletzung zur Aufgabe des Berufs gezwungen. Seit 1921 schriftstellerische Tätigkeit in München, vor allem über Themen aus der altbayerischen Heimat. Bekannt durch die Dramatisierung der Geschichte vom Brandner Kaspar von? F. v. Kobell (Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies, 1934), einem humoristischen Volksstück, auf zahlreichen Bühnen aufgeführt, verfilmt 1949 und als Hörspiel gesendet. 1935 – 1938 Rückzug vor dem Nationalsozialismus ins Prambachtal bei Pfaffenhofen, seit 1947 in München Lebend, 1949 Verfasser der „Bayernhymne“. 1959 Mitbegründer der „Münchner Turmschreiber“. Charakteristisch für seine Gedichte und Stücke sind die Pflege der bayerischen Mundart und seine bewusst christliche Prägung. Der Zwischenfall, 1929; Bayrisch, was nicht im Wörterbuch steht, 1930; der Kumpf, 1933; Verz. s. W. J. Bekh, Dichter der Heimat, 1984 NDB 15; Kosch, Lit.-lex.2; Wilpert; W. J. Bekh, Dichter der Heimat, 1984
Meier, Emerenz
1874 - 1928
 
E. M stammt aus einer Gastwirtschaft, Besuch der Volksschule in Schiefweg bei Waldkirchen, 1900 Bildungsaufenthalt in Würzburg; 1902 – 1903 Wirtin „Zum Koppenjäger“ in Passau, Aufenthalte in München und 1906 Auswanderung nach Chicago. Zunehmende Verbitterung der „glühenden Sozialistin“ (?M. Peinkofer) über die sozialen und politischen Zustände nach Kriegseintritt der USA „mit wütenden Versen gegen Wilson, gegen Krieg, Militarismus und Kapitalismus“ (J. Berlinger) 1893 erstmals Veröffentlichung einer Erzählung („Der Juh-schroa„), weitere Veröffentlichungen von Geschichten und Gedichten in Tageszeitungen und Heimatkalendern Bleibrunner und A. Fuchs (Hrsg.) E. M. Aus dem Bayerischen Wald (Werksauswahl 1974) M. Peinkofer, E. M. Gedichte, 1954 J. Berlinger, E. Szenen, Briefe, Gedichte. Aus dem Leben der bayer. Dichterin, Wirtin und Emigrantin E. M-, 1980; SZ v. 4./5. 7. 1987
Peinkofer, Max
1891-1963
 
Die Ausbildung als Lehrer legte den Grundstock für seine heimatkundliche Arbeit. 1925 Schriftleitung der Passauer Zeitungsbeilage „Heimatglocke“. Stand bald im Mittelpunkt eines Kreises von Heimatkundlern und Volksdichtern. Selbst Verfasser von historischen Abhandlungen, Sagen, Gedichten; Freundschaft mit ?H. Carossa. 1951 Literaturpreis. Der Brunnkorb; Zauberschloß; Die Fünferlkuh Waldweihnachten; Die Hochzeit m. d. Tode Büchlein v. d. Englburg; Emerenz Meier; Der rote Bua; Das Pandurenstüberl L. R. Billinger, In Memoriam M. P., in: SH 52, 1963; H. P. Heller, Ein Dichter und Schriftsteller v. hohen Gnaden, in OG 7, 1964/65; K. Schäfler, M. P., Begründer der „Heimatglocken“, in: HG 13, 1961, Nr. 19; R. Haller, Ich liebe und lobe dieses Land…. M. P. (1891-1963), ein Volkserzähler aus dem Bayer. Wald, in: SBW 19789, H. 9.
Pocci, Franz Graf von;
1806 - 1876
 
Geb. in München, seit seiner Jugend in Kreisen der Kunst und Wissenschaft; Studium in Ingolstadt, Zeremonienmeister am Hof, Reisebegleiter des Königs, Hofmusikintendant und Oberstkämmerer; vielseitig gebildeter Geist mit geselligem Talent; markante Figur der späteren Münchner Romantik; sein literarischer Ruhm ist verbunden mit seinen Kasperlstücken, vielfach geschrieben für das Marionettentheater Schmid, die den Rang des romantischen Biedermeier beanspruchen dürfen; 1864 Ehrendoktor 1838; Spruchbüchlein mit Bildern für Kinder 1842 Ein Büchlein für Kinder 1845 Blaubart . Ein Märchen 1847 Schattenspiel 1850 Allerneuestes Spruchbüchlein 1850 Dramatische Spiele für Kinder 1852 Lustiges Bilderbuch 1854 Was du willst. Ein Büchlein für Kinder 1855 Neues Kasperl-Theater 1855Gevatter Tod (Drama) 1856Bauern-ABC 1858Michel der Feldbauer (Drama) 1859-77Lustiges Komödienbüchlein (6 Bände) 1867Lustige Gesellschaft L. ADB 26; H. Pörnbacher in: Bayerische Literaturgeschichte 2, 288-300; Kosch, Lit.-Lex. 3 (mit Werkverz.)
Queri, Georg
1879-1919
 
Journalist in München, Verfasser von Beiträgen für Tageszeitungen, für den „Simplizissimus“ und die „Jugend“. 1914 Kriegsberichterstatter des „Berliner Tagblattes“. Nicht nur Mundartdichter, sondern auch Verfasser von Arbeiten über Brauchtum und Volkskunde. ?L. Thoma charakterisierte ihn als „von guter Bauernart, tüchtig und derb“ Die weltlichen Gesänge des Ägidius Pfanzelter von Polykarpzell, 1909; Bauernerotik und Bauernfehme in Oberbayern, 1911; Kraftbayrisch. Ein Wörterbuch der erotischen und skatologischen Redensarten d. Altbayern, 1912; Bayerisches Komödienbüchl, 1918; s. a. Kosch, Lit.-lex. 3, 2137 BB5: Kosch, Lit.-lex. 3
Raffalt, Reinhard
1923-1976
 
1942 Abitur, Studium der Philosophie, Kunstgeschichte und Musikwissenschaften in München, leipzig und Tübingen. 1949 Promotion. Beginn der journalistischen Tätigkeit. 1952 Übersiedlung nach Rom. Hier Gründung der „Römischen Bachgesellschaft“ und der „Biblioteca Germanica“ (1955) deren Dirktor er bis 1960 war. Daneben zahlreiche literarische Arbeiten, u. a. zur Ostpolitik des Vatikans, Rom-Bücher, Theaterstücke. Mitarbeit an Rundfunk- und Fernsehsendungen. Concerto Romano, 1955; Fantasia Romana, 1959; Ein röm. Herbst, 1958; Wohin steuert der Vatican. Papst zwischen Religion und Politik, 1973. Theaterstücke: Der Nachfolger, 1962; Das Gold von Bayern, 1966. M. Greipel, In Memoriam R. R. (1932-1976), in: OG 18, 1976; E. Janik, In Memoriam Dr. R. R. , in: Passauer Neue Presse, v. 18.6.1976.
Rosendorfer, Herbert
1934-
 
R. wurde in Bozen geboren und lebt seit 1939 in München. Gerichtsassessor in Bayreuth, dann Staatsanwalt und ist seit 1697 Richter in München. In seiner Art des Erzählens kann man ein Element bairisch- barocker Erzähltradition sehen, wobei das Bairische, wie Rosendorfer selbst es auffasst, den süddeutschen Sprachraum, also das Österreichische und das Alemannische umfasst. Der Dialekt wird meist nur als Klangfarbe, als Oberton erkennbar oder wird zur Charakterisierung von Personen oder Situationen verwendet. 1969, der Ruinenbaumeister; 1972 Deutsche Suite; 1977, Stephanie und das vorige Leben; 1979, Das Messingherz; 1981, Ballmanns Leiden; 1983, Briefe an die chinesische Vergangenheit; 1986, Vier Jahreszeiten im Yrwental 1989, Die Nacht der Amazonen, 1990, Eichkatzelried Weder, Bruno: Herbert Rosendorfer, sein erzählerisches Werk. München: Nymphenburger 1978 Butzbacher Autorenbefragung. Briefe zur Deutschstunde, hrsg. von Hans Joachim Müller. München: Ehrenwirt 1973 Frühwald, Wolfgang. Die groteske Heiterkeit des Traumes. Zur Einführung in das literarische werk Herbert Rosendorfers. In: Deutsche Nation. Acta Ising 1984, hrsg. von Helmut Kreutzer. München: Bayerischer schulbuchverlag 1985 Vill, Erika: Ein Beitrag zum literarischen Werk des Dichters Herbert Rosendorfer. Phil. Diss. Univ. Padua,sede distaccata di Verona,1976/77.
Ruederer, Josef
1861 – 1915
 
R. hatte in Berlin studiert und eine Hamburgerin geheiratet und dann sein Erbe verspekuliert. Er gehörte zu Conrads „Gesellschaft für modernes Leben“ und inszenierte im Akademisch-dramatischen Verein Ibsens Baumeister Solneß’. Als Ruederers beste Leistung gilt der Roman ,Das Erwachen’, der Ludwig I und seine zeit schildert. Thoma lehnt Ruederers geringe Kenntnis des Dorflebens und -dialekts ab als eines allem Ländlichen ferne stehenden Städters, obwohl waschechten Münchners, der die Typen verzeichnet und die Unmöglichkeit der Handlung, der Motive, der Figuren nicht bemerkt habe. 1894, Ein Verrückter; 1895, Die Fahnenweihe 1904, Die Morgenröte 1911, der Schmied von Kochel; 1916, Das Erwachen Wilpert, L.Schrott, Bayer. Dichter d. Jahrhundertwende. J. R.- zu seinem 100. Geburtstag, in: Unser Bayern, Heimatbeil der Bayer. Staatszeitung, 10,1961
Schlicht, Joseph
1832-1917
 
Studium am Klerikalseminar in Regensburg. 1856 Priesterweihe. 1857 Kaplan in Ergoldsbach, 1858 zu St. Nikola in Landshut, 1859 in Oberschneiding und 1870 in Tunding. 1871-1917 Schloßbenefiziat in Steinach. Umfangreiche Forschungstätigkeit zur Volkskunde Niederbayerns, daneben eigene, vor allem dramatische Dichtungen. Bayerisch Land und Bayerisch Volk, 1875; Niederbayern in Land, Geschichte und Volk, 1898; Verz. s. Kosch, Lit.-Lex. 3, 2501 G. Schrötter, der Dichter der Altbayern, in: Das Bayerland 38, 1927; L. Kainz, J. S., in: Beiträge zur Heimatkunde von Niederbayern1, 1967; R. Sigl, J. S. Der rechte treue Bayernspiegel, 1982
Stelzhamer, Franz
1802-1874
 
Stelzhamer wurde 1802 in Großpiesenham (bei Ried/Innkreis)geboren, er starb 1874 in Henndorf. Er war Sohn eines Kleinbauern und besuchte das Gymnasium in Salzburg, studierte dann Rechtswissenschaft in Graz und Wien, schloß aber seine Berufsausbildung nicht ab, sondern führte ein unstetes Leben als Schauspieler, Vortragskünstler und Schriftsteller. Seine hochdeutschen Dichtungen sind heute vergessen; mit seinen "Liedern der obderennsischen Volksmundart" (1837) wurde er aber zum bedeutendsten Mundartdichter des bayrisch-österreichischen Raumes. Mit seiner musikalischen Sprache, seiner Gefühlssinnigkeit und seiner Gestaltungskraft hat er unzähligen Mundartdichtern als unübertroffenes Vorbild gedient. 1837, Lieder in oberennsischer Mundart 1843, Der Soldatenvöda 1851, D' Ahnl 1868, Königin Not Weiteres aus seinem Werk: Charakterbilder aus Oberösterreich; Gedichte; Erzählungen Artmann, H. C.: F. S., Lieder und Gedichte, Josef-Heindl-Verlag Schärding, 1981; Baumannm, Franz: F. S. Leben und Dichtung, Linz 1973 Cotta: F. S. Gedichte, Stuttgart und Augsburg 1855; Pömer, Karl: Stelzhamer und Stifter in ihren Beziehunge zueinander, Wien; Pömer, Karl: Kotzengrob und bazwoach, F. S. Leben und Werk, Verlag Moserbauer; Gebauer, Kurt: Franz Stelzhamer, sämtliche Mundart, Linz1995; Glechner, Gottfried: F. S. und die Mundartdichtung, OÖ Kulturbericht, XXVIII Jahrgang, 13.9. 1974
Steub, Ludwig
1812-1888
 
Philologie- und Jurastudium in München, 1834 als Regentschaftssekretär nach Griechenland, Rückkehr 1836, Rechtsanwalt, 1863, Notar, 1884, erneute Griechenlandreise. Erforscher von Sprache, Landes- und Kulturgeschichte Bayerns und Tirols. Bilder aus Griechenland, 1841; Drei Sommer in Tirol, 1846; Das bayerische Hochland, 1860; Wanderungen im bayer. gebirge, 1862; Altbair. Culturbilder 1869Novellen und Kurzgeschichten Wanderungen im bayrischen Gebirge; Hrsg. Markus Tremmel, Wambach: via verbis bavarica 2001 ABD 36
Stifter, Adalbert
1805-1868
 
Adalbert Stifter wurde am 23.10.1805 in Oberplan (Böhmerwald) geboren. Er kam als Sohn eines Leinewebers und Flachshändlers aus einfachen Verhältnissen. Als er 12 Jahre alt war, starb der Vater, und er wurde von da ab von den Großeltern erzogen. Er besuchte von 1818 bis 1826 das Gymnasium und studierte anschließend bis 1830 in Wien zunächst Jura, dann Naturwissenschaften und Geschichte, machte aber keine Abschlußprüfung. Stifter wollte gern Landschaftsmaler werden. Den Lebensunterhalt verdiente er sich als Privatlehrer in Wiener Adelshäusern. 1848 zog Stifter nach Linz und lebte dort die letzten Jahrzehnte seines Lebens. In seinen letzten Lebensjahren war er schwerkrank und litt unter Depressionen. Ob er Selbstmord beging, ist nicht sicher nachzuweisen. Er starb am 28.1.1868. 1840-1850 Früher Erzählungen u. a. Der Condor; das Haidedorf, Die Mappe meines Urgroßvaters; 1853 Bunte Steine (Erzählungen) 1869 Erzählungen 1857 Der Nachsommer (Roman) 1865-1867 Witiko (Roman) E. Eisenmeier, A. Stifter Bibliographie, 1964 (mit Fortsetzungen). M. Selge, A. Stifter. Poesie aus dem Geist der Naturwissenschaft, 1976; U. Naumann, A. Stifter, 1979; M. und E. Swales, A. Stifter. A Critical Study, 1984; F. Baumer, A. Stifter, 1989; A. Doppler, A. Stifter. Landschaft, Schicksal und Geschichte, 1991; W. Matz, A. Stifter oder Diese fürchterliche Wendung der Dinge, 1995. – A. Stifter. Schrecklich schöne Welt, herausgegeben von J. Lachinger und M. Sturm, 1990. – H. Laufhütte (Hg.), A. Stifter. Neue Zugänge zu seinem Werk, 1996.
Thoma, Ludwig
1867-1921
 
Studium der Forstwissenschaft und Rechtswissenschaften, u. a. Referendar in Traunstein. 1894 Niederlassung als Rechtsanwalt in Dachau. Ab1899 Redakteur des „Simplizissimus; 1906 Gründung der Zeitschrift „März“ zus. mit Hermann Hesse. T. ist der bedeutendste bayerische Dichter der neueren Zeit und der einzige, der in der deutschen Dichtung von Bedeutung ist. Er beschreibt seine Welt mit schonungsloser Realistik und zugleich mit Liebe. Sein Werk ist voll Kraft, Witz und Sprachgewalt. Gedichte: Grobheiten, 1901 Peter Schlemihl 1906 Heilige Nacht Dramen: Die Lokalbahn 1902 Moral, 1909 Romane Andreas Vöst, 1905 Moral, 1909; Der Wittiber, 1911 Geschichten Lausbubengeschichten, 1905 Tante Frieda, 1907 Briefwechsel eines bayerischen Landtagsabgeordneten, 1911 Aus den Tagebüchern u. a. Stadelheimer Tagebuch Kriegstagebuch 1915 Literaturverzeichnis, s. Lit.-Lex. 20. Jh. 1971 F. Heinle, L. T. in Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten, 1963 O. Gritschneder, Angeklagter L. Th., 1978 L. Th. Gesammelte Werke, R. Piper & Co Verlag, München
Turmschreiber, Die
1959-
 
1959 organisierte sich die Gruppe der Turmschreiber mit einem literarischen Regionalprogramm und der selbstgestellten Aufgabe, die süddeutsche Denk- und Lebensart, das bayrische Wesen in Geschichtsschreibung, Erzählungen, Romanen, Theaterstücken und Gedichten zu gestalten. Geleitet 1959 – 1979 durch den Gründer Hanns Vogel, 1979 – 2000 durch Kurt Wilhelm und seither durch Norbert Göttler, Erich Jooß und Alfons Schweiggert vergeben Sie jährlich den Poetentaler veranstalten Lesungen und geben ein Jahrbuch heraus. Herausgabe des Jahrbuches Turmschreiber, Geschichten, Gedanken, Gedichte  
Vierlinger, Emil
1909-1984
 
1935 Promotion in Theaterwissenschaft. Dramaturg und Librettist in Dresden, Gera, Würzburg und München. Mehr als 30 Jahre Autor und Sprecher beim Bayerischen Rundfunk. Erhielt u. a. Ludwig-Thoma- Medaille, Bayerischen Poetentaler, Medaille „München leuchtet“ und Rundfunk-Medaille. Das 1-2-3-4linger Buch 1961; Weißblaue Blattschüsse, 1977; Raritätenschau in Weiß und Blau, 1978; Prost Salvator, Politiker aufs Korn genommen, 1979; Wenn der Löwe mit dem Adler, 1984 D.-R. Moser und G. Reischl (Hrsg.), Taschenlexikon zur bayerischen Gegenwartsliteratur, 1986;

 

Abkürzungen:

ABD Allgemeine Deutsche Biographie, hrsg. von der historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 55 Bde. u. 1 Registerband, München und Leipzig1875 – 1912

NDB Neue Deutsche Biographie, hrsg. von der historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 1953 ff

HG Heimatglocken. Beilage für heimatliche Belehrung und Unterhaltung. Beilage zu Passauer Neuen Presse, Passau 1949 ff

UB Unbekanntes Bayern, A. Fink (Hrsg.)10 Bde., München 1975/76
M. M. Münchner Merkur
BB Bayerische Bibliothek, Texte aus 12 Jahrhunderten, Band I.: Mittelalter und Humanismus, hrsg. v. H. Pörnbacher und B. Hubensteiner, München 1978
OG Ostbairische Grenzmarken, Passauer Jahrbuch für Geschichte, Kunst und Volkskunde, hrsg. v. A. Leidl in Verbindung mit J. Oswald u. H. Schindler, Passau 1957 ff.

Quellen
Karl Bosl, Bosls Bayerische Biographie, Verlag Friedrich Pustet
Karl Bosl, Bosls Bayerische Biographie, Ergänzungsband, Verlag Friedrich Pustet
Albrecht Weber, Handbuch der Literatur in Bayern, Verlag Friedrich Pustet.

[Stand 11.4.2004
Ergänzt, u. a. Amery, Ende, Schlicht, Raffalt, Rosendorfer , Stelzhamer, Stifter und Queri,
Abkürzungen ergänzt, Fehler ausgebessert, Pocci Werke ergänzt]

Noch zu ergänzen:
Stemplinger, Westenrieder, Auracher, Auzinger, Dreier, Franz Hermann, Lippl, Orff, Ringseis, Max Schmidt, Hermann Schneider, Eduard Stemplinger, Weigand, Renner, Lohmeier