Der Gartenbauverein Tacherting und der Verein Bairische Sprache und Mundarten Chiemgau-Inn e.V. haben Dr. Hans Göttler zum Kirchenwirt in Peterskirchen eingeladen. Rudi Schenkl hat als Vertreter des Gartenbauvereins die Besucher begrüßt und sich gefreut, dass der Saal des Kirchenwirts fast bis zum letzten Platz gefüllt war. Dr. Hans Göttler, selbst ein niederbayerischen Literat und Träger zahlreicher Preise und Auszeichnungen, ist es ein großes Anliegen, die bayerischen, vor allem niederbayerischen Literaten vor dem Vergessenwerden zu bewahren. Er hat deshalb eine Reihe von Büchern neu herausgegeben und im Kirchenwirt über die betreffenden Schriftsteller und ihre Werke berichtet.

Eine außergewöhnliche Persönlichkeit und Autorin unter den niederbayerischen Literaten war zweifellos Emerenz Meier. Sie stammte aus Schiefweg, heute Gemeinde Waldkirchen, im Bayerischen Wald und hatte einen für damalige Zeiten ungewöhnlichen Lebensweg. Sie konnte sich hat an die bestehenden Verhältnisse nicht anpassen und ist schließlich nach Amerika ausgewandert. Von ihr ist vor allem das Gedicht „Wödaschwüln“ bekannt, das so beginnt: „Mi würgt der Wind, mi druckt der Tag, hü, meine Öchsl, hü!“ „Wödaschwüln“ heißt übersetzt Wetterschwüle. Wilhelm Dieß ist vor allem durch seine „Stegreifgeschichten“ bekannt geworden, sagte Dr. Göttler. Wilhelm Dieß hatte seine Geschichten erzählt und eigentlich nicht vorgehabt, diese niederzuschreiben und ein Buch herauszugeben. Schließlich hat ein Verlagsangehöriger die Geschichten mitgeschrieben und so kam es zu einer Buchauflage. Weiter hatte Dr. Hans Göttler die Schriftsteller Hans Carossa, Max Peinkofer, Robert Bernhard Erbertseder und Ludwig Gruber, alias Ponzauner Wigg, vorgestellt. Es war eine Veranstaltung, mit der die bairische Literatur und Sprache eine Aufwertung erfahren haben. Bei dem Witz und der Vortragskunst von Hans Göttler war der Abend amüsant, lebendig und kurzweilig. Der Kirchenwirt bot einen hervorragenden Rahmen für diese Veranstaltung. Für die musikalische Begleitung hat die „Dochbodn-Musi“ gesorgt mit recht anspruchsvollen und eher seltenen Stücken, die dem Publikum sichtlich Freude gemacht haben.

Blick auf die Besucher r.v. Rudi Schenkl mit Frau